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UNconvention – Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024

DATUM: Donnerstag, 23. Mai 2024
UHRZEIT: 00:00 Uhr


Festival

UnConvention – Eine Spurensuche 23. – 26. Mai 2024

Unkonventionell. Gegen den Mainstream. Gegen-Kultur. Gegen die da oben? Denkt man im Kontext des Salzkammergutes an diesen Begriff, so fällt einem Naheliegendes ein: Eigenständig. Eigensinnig. Widerständig. Gegenkultur? Dies betrifft auch die Geschichte der Region, zum Beispiel die Geschichte einer regionalen Arbeiterkultur, die in Opposition und Widerstand zum Nationalsozialismus geriet. Es betrifft die Betonung des Besonderen und Eigenständigen der Region. Es betrifft Jugendkulturen und Kulturinitiativen, die sich einen Platz für eine andere/eigene Kultur erkämpf(t)en. Oder den Widerstand gegen den rasenden Wahnsinn einer aus den Fugen geratenen Wachstums- und Zivilisationsentwicklung, der sich in verschiedenen Formen des Aussteigertums und des Rückzugs äußert: als Flucht auf das Land oder als Rückzug auf heile Inseln und in geschlossene Communities. Es betrifft eigenständige Musikkulturen und literarische Experimente jenseits des Mainstreams der Musikindustrie, deren Protagonisten ihre eigenen künstlerischen und musikalischen Ausdrucksformen finden – vom Underground bis zur Volksmusik. Nicht zuletzt ist aber auch eine kritische Besinnung erforderlich: Kritik und Opposition gegen Eliten und gegen die „Mächtigen“ wird im wachsendem Ausmaß von rechten Ideologen, von rechten und rechtspopulistischen Parteien gekapert und vereinnahmt: Dort, wo „das Volk“ zur „Gegenkultur“ gegen die Mächtigen und gegen eine moderne offene und liberale Gesellschaft wird.

Die von Günther Marchner und Alma Maria Coco Bayer organisierte und betreute „Spurensuche“ zur „Gegenkultur“ bewegt sich nicht allein im klassisch verorteten künstlerische Szenen, Lebensstilen und Gemeinschaften in Opposition zum Mainstream der Gesellschaften in den USA und Europa. „UnConvention“ erweitert die Suche auch auf andere wichtige Strömungen von hoher Aktualität.

Das viertägige Programm von „UnConvention“ zwischen 23. Und 26. Mai 2024 lädt einerseits Künstler:innen zur Auseinandersetzung ein und lädt andererseits zu öffentlichen Vorträgen und Dialogen mit musikalischer Umrahmung.

 

Koordination und Betreuung: Günther Marchner, Mail: guenther.marchner@consalis.at, +43 (0) 664 18 250 18

Künstlerisches Programm: Alma Maria Coco Bayer, Mail: cocoalmamaria.bayer@gmail.com

 

Programm:

Täglich:

ZUM BESICHTIGEN & ERLEBEN IM WOFERLSTALL & KURPARK · Fotoausstellung Shaki Korber/Sonja Reiter-Gaisberger · Hör-Gang Maria Kanzler · Aus Mutters Schoß – hinaus in die Welt – zurück in die Heimat Michael Pöllinger · Holzkohlen-Fassade Wolfgang Müllegger

Donnerstag, 23. 5.

15:00 Uhr ERÖFFNUNG UNCONVENTION Programmüberblick Künstlerinnen und Künstler stellen sich vor GEGEN KULTUR

17:00 Uhr Bernhard Weidinger: Die Neue Rechte – Eine Gegenkultur zum liberal-demo-kratischen Europa

Musik: Gipsy-Jazz Paganin Soatn-Quartett

Anmeldung erbeten! 

Freitag, 24.5.

19:00 Uhr GANDHI & CO Sandra Chatterchee: Die 200jährige Gegenkultur des antikolonialen Widerstandes

Musik: Lieder aus dem Unterholz Duo Burger & Thalhammer

Anmeldung erbeten!

Samstag, 25.5.

19:00 Uhr BEATS, HIPPIES, ALTERNATIVE, AUSSTEIGER:INNEN Edi Gugenberger & Roman Schweidlenka: Geschichte der Gegenkultur in den USA, Westeuropa und Österreich

Musik: Protestlieder von Matthias Neitsch, Edi Gugenber-ger und Arthur

Anmeldung erbeten!

Sonntag, 26.5.

SALZKAMMERGUT UNCONVENTIONAL? MATINEE & Brunch: 10.00 – 12.00 Uhr: Stammtisch-Dialog: Was hat UnConvention mit dem Salzkammergut zu tun?

Musik: Roots Beyond

Anmeldung erbeten!

Folgend dem Zitat: „Modernen Künste [sind] oftmals ein ästhetischer Ausdruck von Gegenkulturen“ (Behrens, 1999) lädt „UnConvention“ Künstler:innen ein, die Thematik Gegenkultur zu erforschen. Die Performer:innen und bildenden Künstler:innen machen das Thema in verschiedensten Formsprachen erlebbar. Der Bezug zu Bad Mitterndorf und die Region folgt einer begleitenden Leitfrage von „UnConvention“: „Was hat Gegenkultur mit unserer Gegend zu tun?“. Hierfür präsentiert der Woferlstall mit „UnConvention“ folgende Performer:innen und bildende Künstler:innen

Linda Luv (Frankfurt am Main)

präsentiert sich mit kleinen performativen Aktionen im öffentlichen Raum, welche in einer Lecture Performance kulminieren werden. Sie setzt sich mit dem persönlichen Alltagsraum der Mutter/Frau als Potenzial gegenkulturellen Handelns auseinander. Alltag ist individueller Erfahrungsraum, Raum der durch ihre Aktionen „sichtbare Störfaktoren“ revolutioniert wird. Im Verlauf der UnConvention Tage wir sie Beispiele von performativen Taktiken erarbeiten, um (jeder einzelne) Störungen zu produzieren und so vorherrschende kulturelle Praktiken zu queeren.

Michael Pöllinger (Bad Mitterndorf)

mit seiner Arbeit „Aus Mutters Schoß“ – „hinaus in die Welt – zurück in die Heimat“. Die Schwitzhütte als Gebärmutter der Erdmutter. Angelehnt an ein uraltes, weltweit verbreitetes, indigenes Ritual, wird der Künstler Michael Pöllinger in Bad Mitterndorf während des Festivals eine Installation im Freien errichten, die eine traditionelle Schwitzhütte, die sogenannte „Gebärmutter der Erdmutter“ symbolisiert. Die Rahmenkonstruktion, aus Haselnussstecken, wird mit Textilen, die der Künstler bemalt und abschließend mit Fichten/Tannenreisig bedeckt. Die Malerei wird von innen „sichtbar“ sein, bzw. wird durch die Witterung die äußere, auch bemalte, Fläche auch sichtbar werden, bei möglichen zeremoniellen Schwitzhüttenrituals.

Judith Raupp (Wien/München)

wird den öffentlichen Raum nutzen, im Ortsgebiet Bad Mitterndorf wird sie ihren Röttinger Wurzeln auf die Spur gehen. (Röttingen ist Partnergemeinde von Bad Mitterndorf). Ihre stark ortbezogenen Herangehensweisen werden sich in einem spielerischen Akt verständlich machen. Der Zufall des Kartenspiels soll gegenkulturelle Fragmente der zwei Partnergemeinden vermischen und zu einer neuen Geschichtserzählung, einer neuen Erinnerung führen.

Shaki Korber (Atzbach & Bad Mitterndorf ) und Sonja Reiter-Gaisberger (Bad Aussee) setzen bei ihrem künstlerischen Handeln ihre Körper und ihre Präsenz als Medium ein. Bildnerisch so wie performativ werden die beiden Künstlerinnen inszenieren. Es geht um das Verstehen von inneren Zusammenhängen, Spannungsmomenten, Überlagerungen und um das Öffnen und Schließen von Türen der Begegnung. Alt Bewährtes wird neu beleuchtet und in Bewegung gebracht. Shaki Korber wird mit einer ihrer angesehenen Fotoreihen die Vorträge visuell fundieren.

Maria Kanzler (Wien/Bad Mitterndorf)

verarbeiten das Thema durch eine interaktive Audio-Installation. Auf die Suche nach hörbare Fragmenten werden die Besucher:innen von „UnConvention“ auf einen Spaziergang geschickt. Man hört Stimmen aus der Region und Teilnehmenden ihres Residency-Projekts in Obersdorf, welches bereits im Herbst 2023 in der Region stattfinden wird.

Wolfgang Müllegger (Obertraun)

Mit seiner Arbeit „Dienstage eignen sich am besten um eine Religion zu gründen“ wird sich der Künstler während des Festivals um die Entstehung einer Installation an der Außenfassade des Woferlstalls kümmern. Das gewählte Material: Holzkohle. Dieses wandelbare Produkt, welches durch Photosynthese zu Holz und durch Köhlern zu Kohle wird. Am Ende wird das Wetter die Entstehung wieder zu Boden tragen und nur noch den Schatten der Festival Tage auf der Holzfläche zeigen. Wolfgang Mühlegger wird dieses vergängliche Großgemälde als Erforschung durch Symbole und Metaphern von Gegenkultur und Kulturzusammenschlüssen nutzen.

Zeiträume, Termine, Orte

23. – 26. Mai. 10.00 – 17.00 Uhr

ZUM BESICHTIGEN UND ERLEBEN – IM WOFERLSTALL & KURPARK

o Fotoausstellung – Shaki Korber & Sonja Reiter-Gaisberger

o Hör-Gang – Maria Kanzler

o Aus Mutters Schoß – hinaus in die Welt – zurück in die Heimat – Michael Pöllinger

o Holzkohlen-Fassade/Wolfgang Müllegger

 


Unterstützt von Bundeskanzleramt, Land Steiermark, Bad Mitterndorf und privaten Förderern aus der Region